Nachdem wir über Freundschaften gesprochen haben, die uns inspirieren und uns mit Energie versorgen, ist es Zeit, einen Blick auf die dunkle Seite zu wagen. Lassen Sie uns sehen, welche Arten von energieraubenden Freundschaften es gibt…

1. Die Blutegel
Auch genannt die „sehr aufzehrenden Leute“. Sie verschlucken die Leidenschaften und sind voll in die Opferrolle eingetaucht. Sie versuchen, Ihnen alle möglichen Aufgaben zu übertragen. Oft haben sie eine Art von Güte entwickelt, die es ihnen erlaubt, Sie an sich zu binden. Aber meist suchen sie nur Ihr Mitleid. Und wenn sie Sie einmal für ihre Jammereien gewonnen haben, lassen sie Sie nicht mehr los und kosten Sie mehr und mehr Energie.

2. Die Entmutiger
Das sind Leute, die meistens das Negative sehen und das stets betonen. Diese Leute bieten keine Hoffnung an, sondern sähen Zweifel und insgeheim genießen Sie, andere scheitern zu sehen. Wir meinen hier nicht einfach einen Pessimisten, sondern um einen durch und durch notorischen Pessimisten.

3. Die exzessiven Kritiker
Dies sind diejenigen, die es wirklich genießen, Ihre kleinen Fehler zu entdecken. Deren Kommunikation dreht sich meist über Ihre Schwächen und fast nie über Ihre Fähigkeiten oder Erfolge. Dies ergibt sich aus einem morbiden Charakter, andere ständig verbessern oder ändern zu wollen. Es ist typisch für Menschen, die mit sich selbst und allem, was sie umgibt, unzufrieden sind, aber es kann auch eine Form von Stolz oder sogar Narzissmus sein.

4. Die Manipulatoren
Sie sind Künstler darin, Sie für ihre Zwecke einzuspannen. Es sind „Freunde“, die versuchen, Sie abhängig zu machen, indem Sie sie verwöhnen oder Sie in ihre Netzwerke einbetten. Sie sind relativ leicht zu erkennen, wie sie einen schalen Geschmack zurück lassen. Sie arbeiten mit verschiedenen, sehr subtilen Formen der Angst, die Sie lähmen oder Sie sogar in eine Sackgasse führen können. Dadurch haben Sie sogar Angst, deren Fehlverhalten offen anzusprechen.

5. Die Aggressoren
Aggressive Haltung, ein gewisser Wortschatz, andere unter Druck setzten und herabwürdigen, das ist alles typisch für den „Aggressor“. Das sind oft Alpha-Männer oder -Frauen, die mit ihrer eigenen Energie nicht gut umgehen können. Aggressoren können eigentlich relativ einfach Gäste sein, solange Sie ihrer Energie klar und in der richtigen Weise begegnen. Aber seien Sie sich der Grenzen im Klaren. Es hilft manchmal, Ihnen aufzuzeigen, dass sie ihre Energie in keiner positiven oder konstruktiven Weise einsetzen. Wenn sie darauf nicht reagieren, dann ist es besser, sich von ihnen zu entfernen, oder (noch besser) sie zu ermutigen, einen Coach zu finden, der ihnen hilft, ihre Energie richtig einzusetzen.

Vielleicht fragen Sie sich: Ist das nicht ein wenig übertrieben? Zuallererst ist es eine gute Idee, wenn Sie sich zuerst fragen, in welcher Art Sie womöglich selbst so ein Freund „der dunklen Seite“ sind. Beurteilen Sie sich selbst auf einer Skala von 1 bis 10 für jede dieser fünf Freunde der dunklen Seite (1 = passt überhaupt nicht zu mir, 10 = ups, das klingt ganz nach mir). Dann ist es wirklich hilfreich, Ihre Erkenntnisse mit einem guten Freund zu besprechen.

Danach können Sie darüber nachdenken, ob Sie Freunde haben, die eine dieser fünf Kategorien belegen könnten. Diskutieren Sie diese Erkenntnisse mit ihren Freunden „der dunklen Seite“, dies könnte zu einem besseren Verständnis und vielleicht sogar zu einer Klärung führen. In einigen Fällen könnte es aber besser sein, auf höfliche Weise Abstand von diesem „Freund“ zu nehmen. Schwierig wird es, wenn Sie mit einem solchen „Freund“ unter einem Dach leben. In diesem Fall ist Hilfe von außen vermutlich eine gute Idee.

Aber nun genug über die „dunkle Seite“! Im nächsten Beitrag haben wir wieder ein glücklicheres Thema. Versprochen!

Paul Ch. Donders