Jeder braucht gute Freunde, um seine Resilienz und Energie zu bewahren. Als ich geboren wurde, am 8. März 1957, schrieb mir ein guter Freund und Kollege meines Vaters – Dr. Zeeman – einen persönlichen Brief. Als ich 30 war, hat meine Mutter diesen Brief wieder entdeckt und gab ihn mir. Darin stand folgendes: „Willkommen in dieser wunderbaren Welt. Ich wünsche dir, dass du, genauso wie es dein Vater war, für viele Menschen ein guter Freund sein wirst.“ Anscheinend dachte er, dies sei eines der wichtigsten Dinge im Leben – und ich stimme mit ihm darin überein. Außerdem in Bezug auf meinen Vater hatte er damit Recht. Dass mein Vater eine Menge Resilienz und Energie hatte, ist nicht schwer zu erkennen, wenn man weiß, dass er Witwer war, mit 61 Jahren nochmal heiratete, 3 weitere Kinder zeugte und bis zu seinen 75 Lebensjahr (mit Begeisterung) arbeitete.

In den vergangenen 59 Jahren waren Freundschaften für mich meistens eine große Energie-Quelle. Meistens. Das ist die realistische Seite von Freundschaften. Da gibt es solche Freundschaften, die Ihnen Energie geben und auch solche, die Sie Energie kosten. Heute nehmen wir einen kurzen Blick auf 5 Arten von Freundschaften, die alle „Energie-Geber“ sind. Ich nenne sie gerne „die 5 inspirierende Freunde“…

1. Der entspannte Freund
Das sind Freunde, mit denen Sie sich gerne über die großen und kleinen Dinge des Lebens unterhalten. Sie erleben eine bedingungsloses „Ja“ Ihnen als Person gegenüber. Wenn Sie so einen Freund treffen, fühlen Sie sich entspannt, Sie spüren keine Verpflichtung. Solche Freundschaften gewinnen Sie dadurch, dass Sie selbst so ein Freund sind, indem Sie entspannt sind und anderen das Gefühl geben, dass sie ganz sie selbst sein können.

2. Der motivierende Freund
Diese Freunde weisen uns auf unsere Fähigkeiten und Talente hin. Gleichzeitig fordern sie uns heraus, an unseren Fähigkeiten zu arbeiten, uns weiter zu entwickeln. Es scheint, als bereitet es ihnen große Freude, uns dabei zu ertappen, etwas Einzigartiges oder etwas außergewöhnlich gut zu können. Für Eltern ist dies eine ganz normale Haltung (gegenüber ihren Kindern). Aber es ist ganz wichtig, solche Freunde auch außerhalb der Familie zu haben.

3. Der Feedback-Freund
Diese Freunde tragen zu unserem Wachstum bei, indem sie uns klares und ehrliches Feedback geben. Es geht ihnen nicht darum, zu urteilen, sondern um uns zu stimulieren, uns weiter zu entwickeln. Das sind Freunde, die sich nicht scheuen, die Wahrheit zu sagen, Freunde, die wir brauchen, um gesund und resilient zu bleiben.

4. Der Partner-Freund
Das sind Freunde, mit denen wir (einige) Leidenschaften teilen. Freunde, die uns helfen, den Karren zu ziehen. Freunde, mit denen Sie gemeinsam Dinge aufbauen, mit denen Sie durch dick und dünn gehen. Sie verstärken unserer Begeisterung für unsere Leidenschaften und tragen zu einem großen Teil dazu bei, wer wir sind und was wir tun. Für mich sind einige dieser Freunde meinen Kollegen bei xpand, die dieses Unternehmen gemeinsam mit mir über so viele Jahre aufgebaut haben. Sylvia ist natürlich auch einer dieser Freunde. Sie ist seit 40 Jahren an meiner Seite. Gemeinsam haben wir uns vielen, vielen Abenteuern und Herausforderungen gestellt.

5. Der Mentor-Freund
Gordon MacDonald nennt sie die „sehr resourcenvollen Leute“. Sie tragen auch zu unserer Begeisterung für unsere Leidenschaften bei. Sie fördern und motivieren uns, sowohl als Mensch, als auch in unserem beruflichen Leben zu wachsen. Sie unterstützen uns in guten und in schlechten Zeiten. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, bin ich unglaublich dankbar, zu allen Zeiten meines Lebens solche Mentoren-Freunde gehabt zu haben. Sehr oft haben sie mich dabei unterstützt, die richtigen Entscheidungen treffen. Viele fragen mich oft: „Wie gewinnt man solche Freunde?“ Nun, ist glaube, solche Freunde gewinnt man nicht, indem man sich dazu berechtigt fühlt, sondern man findet sie, indem man sie sucht, offenherzig ist, offen über die Dinge spricht, die man lernen möchte, die Dinge, für die man Führung sucht, usw.

Wo soll man anfangen? Beginnen Sie damit, zu erkennen, was für Freunde Sie bereits haben. Schreiben Sie ihre Namen auf. Und denken Sie dann nach, welche Menschen Sie gerne zu einer dieser Gruppen von Freunden zählen würden. Also, schreiben Sie:

a) die Menschen, die bereits Ihre Freunde sind
b) die Leute, die Sie gerne als Freund gewinnen möchten

Ich wünsche Ihnen Glück und Inspiration dabei, „inspirierende Freunde“ zu entdecken.