Meister zu werden ist ein Wachstumsprozess, auf dieser Stufe zu bleiben eine Kunst! Wir haben im vorigen Beitrag die „5 Geheimnisse eines Meisters“ diskutiert. Geheimnis Nr. 1 war „Ein inspiriertes Leben führen“. Dazu folgendes: Neben dem Phänomen „Burnout“ existiert auch ein „kreativer Burnout“… In diesem Fall gibt es einen Gesellen oder gar einen Meister, der hart arbeitet und von seinen Kollegen Anerkennung erhält. Und oft ist er wirklich gut in seinem Beruf. Aber irgendwie erzeugt er nichts Neues, sein berufliches Leben ist bloß Wiederholung. Es dreht sich immer alles um dieselbe alte Sache. Und obwohl die Welt um ihn das noch nicht bemerkt hat, hat es die fragliche Person so langsam aber sicher selbst erkannt. Es ist eine wachsende Seichtigkeit, ein Mangel an Inspiration. So ein „kreatives Burnout“ erscheint oft ähnlich einem herkömmlichen Burnout. Phase 1 = Hyperaktivität. Die Person leistet auf hohem Niveau, verweigert aber notwendige Ruhephasen. Ruhe ist lebensnotwendig für unseren Geist, Seele und Köper. Eine Zeit lang geht es gut, aber während solch einer hyperaktiven Phase brennt Ihre „kreative Kerze“ von beiden Seiten. Und wenn die Phase zu lange anhält, wird Ihre Kerze sehr plötzlich ausgebrannt sein. Was übrig bleibt, ist Ihre Professionalität und Routine. Das wird Sie möglicherweise sogar einige Jahre drüber retten, jedoch werden Sie jegliche intrinsische Motivation verlieren. Jene Motivation, die Sie gewinnen, wenn Sie innerhalb Ihres Berufes neue Elemente entwickeln – ohne Inspiration ist das nahezu unmöglich. Benedict von Nursia (ca. 480 – 547), der Gründer des Benediktiner-Ordens, hat in vielen Ländern wichtige Grundlagen für das moderne Europa gelegt. Er hatte eine Grundregel für seine Mönche: Obedientia (die Kunst des Zuhörens, mit Ihrem Kopf, Herz und ganzem Körper. Um inspiriert zu bleiben muss man unserer Meinung nach gut zuhören können. Zuhören erfolgt in vier Schritten:
- Innehalten
- Hinaus gehen
- Stille
- Zuhören
Zuhören beginnt mit der Kunst des „Innehaltens“. Wenn Sie während Ihres arbeitsreichen Leben niemals innehalten, werden Sie immer weniger fähig sein, wirklich gut zuzuhören. Üben Sie 2 – 3 mal am Tag inne zu halten (mindestens 10 Minuten, ansonsten ist es zwecklos). Machen Sie einen Spaziergang. Hören Sie Bach oder Haydn. Machen Sie 15 Minuten Pause. Trinken Sie in Ruhe einen Kaffee und genießen Sie ihn! Obedientia beginnt mit einer kurzen Pause von unseren täglichen Aktivitäten. Und damit ist nicht gemeint zu stoppen, wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind, denn das ist bloß jene Pause, die ohnehin auftritt. Also installieren Sie kleine Stopps… nicht nur um Energie aufzufüllen, sondern um Inspiration zu tanken!